Madagaskar – gemeinsame Inspirations- und Themen-Quelle zweier Musiker, deren Biografien unterschiedlicher fast nicht hätten sein können.
Da ist der Liederpoet und Gitarrenzauberer Erick Manana, aufgewachsen mit den Hochlandklängen der Hauptstadt Antananarivo. Als jungen Mann verschlug es ihn nach Frankreich, wo er, fern der Großen Insel, seinem Traum immer treu blieb: das musikalische Erbe seiner Heimat nicht nur zu bewahren, sondern es zeitgemäß weiterzuentwickeln und es einem breiten Publikum zu erschließen. Überall in Madagaskar und weltweit in der madegassischen Diaspora genießt er ungeheure Popularität. Fest verwurzelt in der eigenen Tradition, öffnet er seine Kunst aber auch unvoreingenommen und unkonventionell Anregungen und Herausforderungen aus anderen Genres und Kulturen.
So auch in der Begegnung mit der deutschen Musikethnologin. Die klassisch und in historischer Aufführungspraxis ausgebildete Geigerin und Blockflötistin Jenny Fuhr ist mit ihrer an einer englischen Universität verfassten Doktorarbeit dem madegassischen Rhythmus auf die Spur gekommen. Und auf den Klanggeschmack der Wunderwelt madegassischer Sprach- und Musikstile. Als Duopartnerin von Erick Manana singt und spielt sie parallele oder auch kontrapunktische Stimmen und bringt so insbesondere die nostalgisch angehauchten hauptstädtischen Lieder des alten Tana zum Leuchten. Besonders mit ihrer Renaissance-Flöte aber, die sie wie eine traditionelle offene Rohrflöte einsetzt, gibt sie auch den lebhaften ländlichen Melodien des Südens Stärke und Feuer. Gemeinsam lassen sich die beiden preisgekrönten Musiker auf ein musikalisches Abenteuer ein, in dem sie neugierig und offen die Spannung zwischen Vertrautheit und Fremdem, zwischen madegassischer mündlicher Musiktradition, der „Lova-tsofina“, und der klassisch-europäischen Spielweise erforschen und ausschöpfen, Brücken schlagen, die zu neuen musikalischen Ufern führen.
Erick Manana – lead vocals, guitar, kabosy
Jenny Fuhr – lead vocals, violin, flute